Das Stück

Patricia, eine wohlhabende alte Dame, deren Mann vor Jahren bei einem mysteriösen Unfall um`s Leben kam, ist tot. Tief betroffen finden sich nach und nach die Trauernden Max, das Faktotum, der Arzt Dr. Gonski und Patricias Nichte Isolde in der Villa der Verstorbenen ein. Hier erfahren sie, dass sie ihre Erbschaft erst dann antreten können, wenn sie die testamentarisch hinterlassenen Bedingungen erfüllt haben. So lange verwalten und genießen Wilma und Ricarda, die langjährigen und treu ergebenen Hausdamen Patricias den Nachlass, und zwar jeweils fifty-fifty. Doch alle wollen sie etwas vom großen Kuchen abbekommen, je schneller, desto besser. So ergibt sich manch mysteriöse Situation.

Die Inszenierung

Die Vorgabe der Autorin zur Kulisse war knapp und präzise: „Eleganter Wohnraum einer einsam gelegenen Gründerzeit-Villa. Jugendstilelemente. An der Wand einige wertvolle Bilder.“ - Für unsere kleine Bühne wahrlich keine leichte Aufgabe, die wir als echte Teamleistung meisterten!

Los ging’s mit einem Crashkurs in Art nouveau: Peitschenschlag-Motiv, Kuss, Nacktheit, Befreiung der Form. Aha, die Inschrift am Reichstagsgebäude ist Kunst von Behrens? Schnell brach Goldfieber aus: selbst schnöde Plastikverschlüsse mussten glänzen.

Sodann wurden AIBM, Flohmarkt, Internet und Wohnzimmer nach passender Einrichtung abgegrast. Unfassbar, was manche Anbieter bei eBay einen „Schnäppchenpreis“ nennen...

Zwei der Gemälde fertigten wir selbst. Größtes Problem waren dabei tatsächlich die Rahmen: was ist schick, stabil und günstig gleichzeitig? Schön, wenn dann trotz Corona mal der Baumarkt offen hat!

Einfallsreichtum war auch bei der Sache mit dem Nagel und beim Putzen von Plexiglas gefordert. Welche Farbe hat eigentlich Kirschholz, und wo um alles in der Welt steckt das Klavier?

Die Gestaltung des Bühnenbildes hat uns mächtig Spaß bereitet. Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen mit dem Ergebnis!

Die Autorin Evelyn Reben

Seit Beginn der Deister-Süntel-Bühne 2009 ist es Tradition, unseren Gästen ein paar Informationen über die jeweiligen Autoren und Autorinnen zu geben. Bislang wurden wir im Netz immer fündig. Sie vermuten richtig. Dieses Mal hatten wir große Probleme und begaben uns daher auf Spurensuche. Wir fanden heraus, dass die Autorin Evelyn Reben außer der Komödie „Fifty-Fifty“ an der  Hörspielreihe „Papa Charly hat gesagt“ beteiligt war (17 Beiträge).

Anfragen bei der Hörspieldatenbank, beim HR, WDR führten zum Erfolg. Wir „entdeckten“ Evelyn Reben, schrieben sie an und sind seit der Zeit mit ihr im Gespräch. So erfuhren wir, dass die Autorin ursprünglich als Werbetexterin für verschiedene Hamburger Agenturen tätig war, aber nebenbei ihre ersten Boulevard-Stücke schrieb. Nach der Begegnung mit einer Berliner Verlegerin begann  sie Kurzhörspiele zu schreiben. Anfang der 80er-Jahre produzierte  der Hessische Rundfunk zahlreiche Werke, die dann von anderen Radiosendern übernommen wurden: WDR, BR, Radio Bremen und Radio Bozen wie z.B. die jeweils achtteiligen Reihen „Familie Wagner“ und „Verabredungen“

Die Reihe „Papa, Charly hat gesagt“ wurde in den 90-er Jahren in aktualisierter Version vom Saarländischen Rundfunk in Kooperation mit dem Südwestfunk produziert.

Die Redaktion "Deutsch als Fremdsprache" des Klett-Verlages übernahm drei der Hörspiele.

Evelyn Reben lebt und arbeitet in Hamburg